Meine Ankunft & Einführungswoche

Wow, so richtig kann ich es noch nicht glauben. Es ist der 04.09.2024 um 20:36 deutscher Zeit und ich sitze im Flugzeug nach Dubai, von wo ich dann weiter nach Phnom Penh fliege. Es ist geschafft, alle Impfungen wurden in meinen Arm gejagt, die Tropentauglichkeitsuntersuchung wurde durchgeführt, ich war beim Hausarzt, beim Zahnarzt und habe vier Weisheitszähne weniger, das Visum ist da, das Vorbereitungsseminar online als auch vor Ort in Hamburg ist durch, mein Zimmer ist ausgemistet, der Koffer ist gepackt, allen Freunden und Familienmitgliedern wurde Tschüss gesagt und wahrscheinlich 300 Liter Tränen vergossen. Und jetzt, nach all der Vorbereitung bin ich wirklich auf dem Weg nach Kambodscha für meinen Freiwilligendienst. Wer hätte gedacht, dass ich hier tatsächlich mal sitze? Ich gar nicht unbedingt. Aber jetzt bin ich doch sehr froh und aufgeregt, dieses neue Kapitel zu starten. Wegen meiner Weisheitszahn-OP komme ich nun zwei Tage später als alle anderen an und starte direkt in die Einführungswoche mit unserem Koordinator Sreng. Ich bin super gespannt, was wir machen werden und echt froh, dass uns jemand alles zeigt am Anfang.

Wir werden zu fünft in Phnom Penh in zwei WGs leben. Wir arbeiten in verschiedenen Einrichtungen, meine Kollegin Lina und ich sind, wie ihr bestimmt schon wisst oder gelesen habt, in der People Improvement Organization. Dort haben wir am Montag unseren ersten Arbeitstag und ich bin echt gespannt wie es mit den Kindern und den anderen Mitarbeitenden wird. Es ist wirklich verrückt, wie mein Leben sind um 180 Grad dreht und alles neu wird. Verrückt, aber ehrlich gesagt auch gruselig. Der Abschied ist mir schon schwer gefallen und ich weiß, dass die nächsten Wochen wahnsinnig anstrengend werden. Ich bin mir aber eigentlich sicher, dass es sich am Ende auf jeden Fall lohnt!

Phnom Penh von oben 

Also, jetzt am 06.08.24 um 13:35 Uhr kambodschanischer Zeit, hab ich auch endlich wieder Zeit etwas zu schreiben. Mein Weiterflug und meine Einreise sind problemlos gelaufen, ich habe meinen Koffer abgeholt und draußen am Flughafen hat auch schon ein Tuktuk-Fahrer mit einem „Via“-Schild auf mich gewartet. Mein 30kg Koffer, mein fetter Rucksack und ich haben uns also in so eine kleine Metallkiste gezwängt und dann ging es auch schon los 30 Minuten quer durch die Hauptstadt zu meiner Unterkunft. Dabei konnte ich schon super viele Eindrücke von dem Land und den Menschen sammeln und habe die ganze Zeit nur gestaunt.

An der Wohnung angelangt hat mich der Vermieter abgeholt und mein Gepäck mit mir in den zweiten Stock gewuchtet. Oben angekommen gab es dann erstmal eine Ernüchterung. Keiner war da, der Vermieter, der fast kein Englisch konnte, hatte auch keinen Schlüssel mehr. Anrufen konnte ich auch niemanden, weil ich noch keine Simkarte hatte. Also habe ich auf dem Balkon auf die anderen warten müssen, die ca. 45 Minuten später gekommen sind. Aber eigentlich war das ganz gut, weil ich nochmal runterkommen und für mich sein konnte. Als die anderen gekommen sind, gab es dann die nächste Ernüchterung: die Wohnungen wurden von unseren Vorfreiwilligen in extrem dreckigem Zustand hinterlassen. Sobald die, die nicht mit uns in der Stadt bleiben, in ein paar Tagen abgereist sind, machen wir also erstmal eine Grundreinung und richten uns dann richtig ein. Ich habe mich trotzdem halbwegs wohlgefühlt und wurde erstmal auf den neusten Stand gebracht. Am Abend haben wir eine Bootsfahrt auf dem Mekong gemacht und haben uns dann nur noch schlafen gelegt.

Am nächsten morgen sind wir um 6 Uhr aufgestanden, denn es ging auf einen Ausflug. Wir haben zuerst ein von China gebautes Stadium besichtigt, unsere Koordinator Sreng hat erklärt, dass es vor allem darum geht, Chinas Ruf zu verbessern. Er hat uns außerdem bei einem Museum etwas über Kambodschas Politik und die Korruption berichtet. Danach ging es weiter zu dem Ort, wo er selber aufgewachsen ist. Er hat uns seine Familie vorgestellt, die vom Verkauf von Pflanzen lebt. Dort haben wir auch einige tropische Früchte und lokale Gerichte probieren können. Das war super spannend, so einen authentischen Eindruck zu bekommen.

Gefüllte Bananenblätter, Drachenfrucht, Orangen & Kokos-Reis-Pudding

Dann ging es weiter zum Temple, welchen wir uns angeguckt haben. Es gab noch ein Mittagessen, wir haben in Hängematten eine Pause gemacht und das Meditationszentrum besichtigt. Danach sind wir nach Hause gefahren.

Am Samstag haben wir auf dem Markt eingekauft und einen Kochkurs gemacht.

Amok, ein typisch kambodschanisches Gericht

Am Sonntag haben wir uns einen Khmer Boxkampf angeschaut und uns ausgeruht. Denn am nächsten ging es für uns das erste Mal zur Arbeit. Aber davon berichte ich ein anderes mal….

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Blogeintrag: Kambodscha